Historisches

Kupferstich stilisierte historische Ansicht von Ummendorf

Erstmals urkundlich erwähnt wurde das Bräuhaus im Jahre 1600. Grund war die Zahlung von Biersteuer an das Kloster Ochsenhausen, damals Eigentümer der Ortschaft Ummendorf. Das Anwesen St. Medardus, so unser Hofnamen, war im ausgehenden Mittelalter die örtliche Badstube, quasi das Badezimmer des ganzen Dorfes. Praktischerweise lag die Badstube direkt am fließenden Wasser der Umlach, dem Bach, der noch heute unsere Grundstücksgrenze markiert.

Derjenige, der vom Kloster also mit dem Anwesen belehnt wurde, war daher nicht nur Gastwirt und Brauer, sondern auch Bader. Als solcher war er de facto der Arzt des Ortes, zog Zähne und schnitt Haare.

Im Jahr 1870 kaufte Josef Anton Angele das Anwesen in Ummendorf, zu dem eine große Landwirtschaft, eine Gaststätte und die Brauerei gehören. Das Bild zeigt dessen Sohn Anton Angele mit seiner Frau und seinen Kindern Sofia, Albert und Anton und wurde gemacht im Biergarten des Bräuhauses um das Jahr 1910.

 

Das Bräuhaus Ummendorf zu Beginn des 20. Jahrhunderts
Braumeister Anton Angele mit Familie

 

 

 

 

 

 

 

Bierbrauen war zu Beginn des vorigen Jahrunderts schwere körperliche Arbeit. Da das Bräuhaus aufgrund der Nähe zur Umlach keine kalten Keller unter Tage hatte, war der Lagerkeller für das vergorene Bier im nahe gelegenen Kreuzberg. Mit dem Bierbonzen, einem Fuhrwerk mit einem großen Holzfaß, wurde das Bier dorthin zur kalten Lagerung gefahren.

 

Postkarte „Ummendorf mit Kreuzberg“

Der Ummendorfer Kreuzberg mit der Kapelle und den Kreuzwegstationen, die seit kurzem wieder vollständig restauriert in altem Glanz erstrahlen. Etwas links von der Kirchturmspitze sieht man den Eingang zu den Bierkellern des Bräuhauses. Im Vordergrund das Ummendorfer Schloß mit Schloßmauer und die bereits erwähnte Kirche.

 

 

 

Postkarte Jordanbad

Die Karte stammt aus dem Jahr 1909 und zeigt die damalige Kneippsche Kuranstalt Jordanbad. Es wird berichtet, daß früher so mancher Kurgast aus dem Jordanbad die Nähe zum Bräuhaus zu schätzen wußte und einen heimlichen Abstecher nach Ummendorf unternahm, um hier der Schonkost und Diät im Jordanbad zu entkommen. Die Brotzeitteller und das frische Bier waren anscheinend ziemlich verlockend, so daß die Ordensschwestern der Kuranstalt ihre liebe Mühe hatten, ihre Kurgäste von diesen Ausflügen abzuhalten.

 

Maibock-Anstich 2006
Braumeister Stefan Dobler beim Maibock-Anstich

Im Jahr 1999 übergab Sofia Dobler, die Tochter von Albert Angele, das Untenehmen an ihren Sohn, Stefan Dobler, der nach seiner Ausbildung zum Diplom-Braumeister in Weihenstephan für die Geschicke von Brauerei, Gastwirtschaft, Brauerei und Hotelbetrieb verantwortlich ist.